Ausflug in die Ortenau

Am Sonntag 30.09. bei Traumwetter konnten wir pünktlich mit dem Bus und unserem Fahrer Reinhard in die Ortenau starten. Heidi und Klaus Eichsteller hatten unseren Ausflug geplant und supergut vorbereitet. Jeder Ausflügler bekamein Blatt mit dem Tagesablauf, einem kleinen Ortsplan von Gengenbach und einigen Liedtexten ausgehändigt. Nach der Begrüßung durch unseren Vorstand Klaus Reinhardt übernahm Klaus Eichsteller das Mikrofon und stimmte uns für die Fahrt in die Ortenau ein. Er hatte nicht zu viel versprochen, als er von einem Abenteuerausflug sprach, das durften wir später erleben.

Frohgelaunt fuhren wir unserem ersten Ziel Durbach entgegen, wunderschön in einem Tal gelegen, umrankt von Weinbergen. Dort machten wir unser Brezelfrühstück, besorgt von Brigitte und Günter und Getränken, die unser Vorstand besorgt hatte. Köstlicher Wein von Durbach war leider nicht dabei, das gibt mal eine separate Exkursion wurde gemunkelt.

Weiter ging´s nach Gengenbach, wo wir in zwei Gruppen an einer Stadtführung teilnahmen. Wir folgten Herrn Fränkle zu einem historischen Stadtrundgang, der beim Kinzigtor, dem südlichen von zwei Toren der Stadtbefestigung begann. Ganz oben befand sich dort eine Nachtwächterwohnung, damit man die Rufe über das frühere Freie Reichsstädtchen hören konnte. Zahlreiche Kleinode schmücken die Altstadt und viele der Fachwerkhäuser sind an die alte Stadtmauer gelehnt.

Der Weg führte uns auch in das Abteigebäude, das heute der Außenstelle der FH Offenburg und als Pfarrhaus dient. Daneben ist die heutige Stadtkirche St. Marien, auch Basilika des Kinzigtales genannt. Der ganze Komplex prägt wesentlich das Stadtbild mit, vor allem der Glockenturm, ein großartiges Turmbau-Meisterwerk des süddeutschen Barock. Überhaupt kann man hier aus verschiedenen Epochen gotische, barocke und neuromanische Baukunst bewundern. Ebenso die eindrucksvolle Schwarz-Orgel, die mit ihren heute 38 Registern als die „zweitgrößte Romantikorgel Badens“ bezeichnet wird. Die beeindruckende Kirchenmalerei, restauriert um die Jahrhundertwende, konnte man nur bestaunen. In dieser sakralen Kulisse sangen wir später, unter dem Dirigat von Reinhilde Fürniß, den Irischen Segenswunsch, der wohlklingend für die Zuhörer ertönte.

Wir hatten uns ja auch zuvor in den sonnenbeschienen Straßencafés stärken und die ganze Atmosphäre genießen können. Nach einer Inspektion des an die Abtei anschließenden Kräutergartens, herrlich angelegt vom ansässigen Natur- und Heimatverein, verließen wir Gengenbach. Im Bus konnte man die vielen Eindrücke nachwirken lassen und unserem nächsten Ziel, dem Puppenmuseum in Nordrach entgegensehen und unterwegs die reizvolle Schwarzwaldlandschaft bewundern.

Die nächsten Stationen unseres Ausfluges erreichten wir auf der Fahrt durch den schönen Schwarzwald und superpünktlich trafen wir im Puppenmuseum von Gaby Spitzmüller ein. Dort wurden wir herzlich begrüßt und auf die Ausstellung vorbereitet, um dann unseren Rundgang zu starten. Was es da zu sehen gab, war wirklich ein Wunderwerk an Sammel- und Handwerkskunst. Darunter gab es auch erlesene Exponate anderer Künstlerinnen, Puppenstuben, Kaufläden, Oldtimerfahrzeuge und natürlich Puppen samt Zubehör zu bestaunen. Da fühlte man sich oft in Großmutters Zeiten, oder in die eigene Kindheit versetzt. Welche Fingerfertigkeit es verlangt, um Möbel, Porzellan, Puppen, Schuhe und Kleidung in Miniatur herzustellen - einfach großartig. Schön, dass es Menschen gibt, die sich diesem aufwändigen Hobby verschreiben.

Unser nächstes herbeigesehntes Ziel war die Vollmers Mühle in Seebach, da sich inzwischen doch schon Hunger und Durst eingestellt hatten. Leider mussten wir diesbezüglich Geduld aufbringen, denn offensichtlich haben Navigeräte manchmal andere Vorstellungen der Streckenführung und wir erlebten nun eine abenteuerliche Fahrt durch den Schwarzwald. Aber schließlich erreichten wir doch unser Ziel. Wir wurden schon von den Müllersleuten erwartet und konnten uns in den rustikalen Räumlichkeiten zu Tisch setzen. Nachdem der erste Durst gelöscht war, mussten sich einige Sängerinnen und Sänger beim Butterstoßen bewähren, bevor das Vesper aufgetragen wurde. Dabei konnten wir´s uns bei Most, Wasser, Apfelsaft, Hausmacher Wurst, Schwarzwälder Schinken, selbstgebackenem Brot und feinem Rahmkäse gut gehen lassen. So war die gute Laune schnell wieder hergestellt, gab es doch im Anschluss auch noch ein Schnäpschen, bevor der Hausherr weitere „Bewährungsproben“ auf Lager hatte. Man konnte sich nun am Spinnrad beweisen, dabei kam auch unser Vorstand zum Zug. Da war natürlich der Spaß vorprogrammiert. Auch unsere jüngsten Ausflugsteilnehmer Michael und Christian hatten sichtlich Freude an dem ganzen Spektakel. Klaus Eichsteller hatte zwischenzeitlich sein Akkordeon im Einsatz, so wurde natürlich auch fleißig gesungen, wie sich das für einen Gesangverein gehört.

Zwischendurch erfuhr man von Willy Bohnert immer wieder von der Historie der Gegend, den Menschen und der Mühle. Um die Mühle wie viele andere vor dem Aussterben zu retten, kam man auf die Idee ein Museum einzurichten und Brauchtumsabende zu veranstalten. Der Heimat- und Verkehrsverein Seebach beteiligt sich bei diesem Projekt.

Willy zeigte den Wasserlauf durch das Mühlenhaus und erklärte den Mahlvorgang. Schließlich kam noch das Kienspäne schneiden dran, da bewies Hannelore Huck mit Willy ihr Geschick und Lisa fing die frischgehobelten Späne auf. Diese wurden später mit dem Mühlenstempel versehen und durften als Souvenir mitgenommen werden. Willy erklärte noch den Begriff von den Lichtgängen, das war früher ein Brauch, sich mit den entzündeten Kienspänen gegenseitig zu besuchen.

Die Abfahrtszeit rückte näher, es hieß Abschied nehmen. Die Heimfahrt verlief zügig und Reinhilde, die uns auf vorherigem Streckenabschnitt schon mit Herbstgedichten die Zeit verkürzte, stimmte nun einige Lieder an, die gerne mitgesungen wurden. Schließlich erreichten wir Hochstetten, ein Danke an unseren Busfahrer Reinhard, der auf dieser abenteuerlichen Fahrt, trotz aller Unbill, wirklich Großartiges geleistet hat. Ebenso ein Dankeschön an alle, vor allem Heidi und Klaus, die zum Gelingen dieses schönen Ausfluges beigetragen haben, es war ein wunderbarer Tag.